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Mit einem Porsche 911 RSR werden Röhrl und Beifahrer Peter Göbel am kommenden Wochen-ende bei der Rallye Costa Brava an den Start gehen. Bei dem Lauf zur historischen Rallye-EM werden 70 Fahrzeuge erwartet, darunter auch Jean Ragnotti auf Renault Alpine A110.

Die Planungen zur Rallye Costa Brava in Lloret de Mar laufen schon länger, jetzt steigt die Spannung. Denn mit dem Porsche 911 RSR von 1981 haben sich Röhrl und Göbel viel vorgenommen. Nach einem ausgiebigen Test im italienischen Franciacorta wurde der von Wolfgang Reile in Haubersbronn bei Stuttgart präparierte Elfer bis ins Detail perfekt aufgebaut und vorbereitet. Gerade einmal 930 Kilogramm bringt der historische Porsche auf die Waage, dabei leistet der 3.0-Liter Sechszylinder-Motor rund 325 PS.

Betreut wird der Wagen aber nicht nur von Classic Power-Chef und Werkstatt-Meister Wolfgang Reile. Auch Jens Herkommer und Pierre Mattern gehören bei dem ersten Einsatz des Reile-Porsche zur Mannschaft. Beide gehörten im vergangenen Jahr zum Team von Matthias Kahle in der Deutschen Rallyemeisterschaft. Kfz-Meister Herkommer kümmerte sich seinerzeit um die komplette Wartung und Vorbereitung des modernen 996 GT3-Renners, nun muss er in Spanien ein Auge auf den gelben Porsche von Walter Röhrl haben.

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Und die Konkurrenz kann sich durchaus sehen lassen. So geht mit der Startnummer 1 der Franzose und Ex-Werksfahrer Jean Ragnotti mit einer Renault Alpine A 110 ins Rennen. Unmittelbar dahinter folgen Röhrl und Göbel im Porsche 911 sowie der Norweger Valter Jensen in einem weiteren Elfer. Der historische EM-Spezialist und Dauersieger Toto Riolo wird als viertes Fahrzeug auf die Strecke gehen (nochmal Porsche 911), danach folgt mit Marco Bianchini der erste von insgesamt drei Lancia Stratos in Gruppe 4-Ausführung. Bianchini konnte bereits den EM-Auftakt in San Remo gewinnen und vor heimischer Kulisse die versammelte Porsche-Armada schlagen. (zur vollständigen Startliste)

Der Start zur diesjährigen Rallye Costa Brava findet am Freitag, 06.11.09 um 20:00 Uhr statt. Dann stehen drei Wertungsprüfungen auf dem Programm, gegen 1:25 Uhr in der Nacht wird das erste Fahrzeug zurück in Lloret de Mar erwartet. Der Re-Start erfolgt am Samstagmittag, noch einmal sind dann vier WP zu absolvieren, bevor das erste Auto gegen 19:00 Uhr auf der Rampe in Lloret abgewunken wird. Dass alle Prüfungen der Rallye Costa Brava auch schon mal Teil des Rallye WM-Laufes waren, gehört sich fast von selbst. So beginnt die Veranstaltung bereits mit der 25,28 km langen WP Sant Hilari – La Cantina, die durch die Zuschauermassen auf und unter der angrenzenden Autobahnbrücke berühmt wurde. Aber auch die 21,92 km lange Etappe zwischen Tossa de Mar und St. Grau wird zur Belastungsprobe für die historischen Renner. Insgesamt müssen in zwei Tagen sieben WP über rund 135 Kilometer gefahren werden, das ist mindestens mit einem DRM-Lauf vergleichbar.

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Kein Wunder also, dass die Rallye in Lloret ebenfalls ein Lauf zur internationalen spanischen Meisterschaft ist. So werden vor dem historischen Feld die modernen Fahrzeuge auf die Strecke gehen. Angeführt wird die Rallye vom Spanier Xavier Pons im Mitsubishi Lancer, gefolgt von zwei heimischen Porsche 997 GT3 und weiteren zwei Skoda Fabia S2000, die übrigens vom Spanier Muniz Hevia und dem Norweger Andreas Mikkelsen gesteuert werden.

Auch aus deutscher Sicht ist die Rallye interessant. So werden neben Röhrl und Göbel auch Michael Stoschek (EM-Champion von 2006) und Co Dieter Hawranke dabei sein. An Bord ist auch das Gespann Ludwig Kuhn und Klaus Hopfe, die in den siebziger Jahren zu den Top-Akteuren zählten und 1977 gemeinsam Deutsche Rallyemeister auf Porsche Carrera wurden. Bei der Baltic-Rallye 1977 saßen sie zum letzten Mal gemeinsam im Auto, jetzt versuchen sie das Porsche-Feld in Spanien aufzumischen. Drei weitere Teams mit Wolfgang Pfeiffer (Porsche 911), Claus Ellermann (Porsche 911) und Franz Völling (Volvo 1800) komplettieren die deutsche Mannschaft.

Für Walter Röhrl und Peter Göbel ist die Rallye gleich doppelt "historisch". Denn 1992 startet Göbel bei seiner ersten Rallye überhaupt (Bavaria Rallye Historic) an der Seite des zweifachen Weltmeisters. Danach fuhren beide ein paar Läufe zur historischen Rallye-EM. Den wichtigsten und größten Erfolg gab es bei der Rallye San Remo Storico 1997, als Röhrl dort nicht nur den Gesamtsieg, sondern auch seinen 50. Geburtstag auf besondere Art feierte. Ein weiterer gemeinsamer Auftritt fand bei der Deutschland-Rallye 2001 statt, damals steuerte Röhrl einen Vorauswagen mit Co Christian Geistdörfer, doch am letzten Tag nahm Journalist Peter Göbel für eine Story im Magazin "Sport Auto" neben dem Weltmeister Platz. Und im Jahr 2005 landete man im italienischen Baletti-911 bei der Rallylegend in San Marino nach technischen Problemen noch auf Platz 3. Unterstützt wird der Reile-Porsche 911 RSR übrigens von der Frankfurter Spezialuhrenmanufaktur Sinn und von Cairbon, die gerade mit völlig neuartigen Kfz-Reinigungsprdukten und Werbepartner Walter Röhrl auf sich aufmerksam machen.

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Weitere Infos zur Rallye Costa Brava und aktuelle Ergebnisse gibt es auf der Homepage des Veranstalters – und natürlich hier.

Fotos: Peter Göbel