Histo-Monte Tag 3: Noch immer festgefahren auf Platz 6

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Die 60 Teams der AvD-Histo-Monte haben Monte Carlo erreicht. Nach einem sonnenver-wöhnten Tag und weiteren 570 Kilometern steht auch für Matthias Kahle und Peter Göbel im Skoda 110 R das Ergebnis fest: Sie liegen weiterhin auf dem sechsten Gesamtrang.

Auch wenn sich das Ergebnis der Skoda-Crew nicht verändert hat, um sie herum ist während des dritten Tages viel passiert. Das erste Opfer strauchelte schon in der ersten Wertungsprüfung am frühen Morgen in Archamps. Keine zehn Kilometer nach dem Start verpasste das Team Seume in der Lancia Fulvia einen entscheidenden Abzweig. Zuerst wechselte die Piste von Asphalt auf Schotter, danach versackte der Lancia nach einem Wendemanöver im Graben. Aus eigener Kraft war nicht mehr zu machen, also musste der AvD mit einem Abschleppwagen zu Hilfe gerufen werden.

Die Männer im roten Schrauberkittel hatten ihre Sachen kaum verstaut, schon meldete sich das nächste Opfer, diesmal die bis dahin Viertplatzierten Reinhard Stahl und Dieter Göbel im Opel Commodore. Ein knappes Zeitfenster mahnte zu einer etwas forscheren Gangart, doch die erste schwierige Kurve entpuppte sich als zu schwierig. Der Opel rutschte breitseits in eine Böschung, beide Räder, eine Felge und erhebliche Teile der Karosserie mussten am Ziel der Prüfung erneut vom AvD mit grobem Werkzeug gerichtet werden. Doch die beiden hatten Glück im Unglück, denn trotz Platten konnten sie die Gleichmäßigkeitskontrolle mit einem Abstand von gerade einmal einer Sekunde beenden. Und mit geliehenen Reifen erreichten sie sogar ohne weitere Zeitverluste das Tagesziel auf Gesamtrang 4. 

Nicht ganz so gut lief es erneut für die Skoda Auto Deutschland-Mannschaft. Nach einigen perfekten WP-Zeiten gab es noch einmal große Differenzen auf der Chartreuse-WP. "Wir wollten eine andere Methode wählen, um uns an die Messungen des Veranstalters anzupassen, offensichtlich war das aber verkehrt. Als wir gemerkt haben, dass uns die Zeit aus dem Ruder läuft, waren wir schon durch eine geheime Messung gefahren", so die beiden Rallye-Meister. In der internen Skoda-Wertung liegt nun der Crandorfer Jens Herkomme im Skoda 105 L in Führung. Nicht einmal eine Sekunde dahinter lauern Matthias Kahle und Peter Göbel.

Entschädigt wurde man durch eine gelungene Streckenführung quer durch die französischen Alpen. Bei bester Fernsicht passierten die 59 verbliebenen Teams die schneebedeckten Dreitausender bei Grenoble und Gap, ehe man über Digne-les-Bains und die Route Napoléon das Ziel in Monte Carlo erreichte.

Morgen wartet nur noch eine kleine Schleife über etwas mehr als 200 Kilometer auf die Rallye. Nach einem Abstecher zum berühmten Rallye-Berg "Col de Turini" macht sich der Tross auf den Weg ins benachbarte Italien. Dort warten noch einmal zwei Prüfungen auf die Mannschaften. Wer sich jetzt über die Streckenführung wundert, wird in den Annalen der Rallye Monte Carlo fündig. 1975 gab es eben diese Schleife über Appricale, Bajardo und San Romolo, auch damals wurden auf italienischer Seite zwei Wertungsprüfungen gefahren.

Ein weiteres Highlight der Tour ist die Mittagsrast im legendären Rallye-Lokal "Dall’Ava" in San Romolo. Wirt Orlando war nicht nur selbst Rallyefahrer, in den achtziger Jahren gastierte die Rallye San Remo unmittelbar vor seinem Restaurant zur Nachtpause. Unzählige Bilder in seinem Lokal erzählen dazu die Geschichte des ehemaligen Weltmeisterschaftslaufes rund um San Remo.

Alle Ergebnisse der Rallye finden Sie hier >

Foto: Peter Göbel