Mit einem MAN-Racetruck startet Beifahrer Peter Göbel an der Seite von Franz Echter bei der legendären Rallye Dakar. Der berühmteste Wüstenmarathon startet am Sylvestertag in Lissabon, danach geht es in 15 Tagen bis zum Ziel nach Dakar.
Nach zehn Jahren im modernen Rallyesport ist dies die erste Wüstenrallye für den Korber Copiloten Peter Göbel. Entsprechend gemischt sind die Gefühle. "Ich habe mich zwar gründlich in die Regularien der Dakar eingelesen", sagt der dreifache Deutsche Rallyemeister, "doch die Bedingungen sind hier sicher nicht mit denen einer normalen Veranstaltung vergleichbar."
In der Tat dürfte der bekannteste und größte Wüstenmarathon der Welt für dem 36jährigen zu einer ganz besonderen Erfahrungen im Motorsport werden. Denn während eine moderne Rallye inklusive Training bereits nach spätestens sechs Tagen vorbei ist, gibt es bei der Dakar nach sieben Tagen den ersten Ruhetag. Insgesamt sieben Länder stehen in diesem Jahr auf dem Programm. Gestartet wird in Portugals Hauptstadt Lissabon, danach geht es über Spanien, Marocco, Mauretanien, Mali, Guinea und Senegal bis zum Zielort Dakar.
Aus deutscher Sicht ist die diesjährige Ausgabe des Wüstenklassikers übrigens sehr gut besetzt. Neben der wohl bekanntesten Starterin Jutta Kleinschmidt mit Copilotin Fabrizia Pons (VW Race Touareg) geht auch das Mercedes-Team Ellen Lohr/Detlef Ruf mit einer neu aufgebauten M-Klasse an den Start. Auch Matthias Kahle, der sonst mit Peter Göbel auf einem Skoda Fabia WRC in der Deutschen Rallyemeisterschaft unterwegs ist, wird durch die Wüste driften. Gemeinsam mit Thomas Schünemann pilotiert der nunmehr sechsfache DM-Champion einen 260 PS starken Race-Buggy.
Für Peter Göbel und den Münchener Fahrer Franz Echter ist die Dakar 2006 zwar der erste gemeinsame Event, dennoch haben sich beide fest vorgenommen, auch im Ziel anzukommen. Obwohl die Ausfallquote in einigen Jahren bei über 70 Prozent liegt, dürfte die LKW-Crew zumindest aus technischer Sicht bestens gerüstet sein. Denn der MAN-Racetruck wurde in den letzten Monaten von der holländischen Firma Tridec professionell aufgebaut. Alle Erfahrungen, die man in den letzten Jahren bei der Dakar gewonnen hat, flossen in den Bau der zwei Renn-Trucks, die in diesem Jahr dabei sind. Den zweiten Tridec-LKW steuert übrigens der Holländer Hans Stacy, der vor einigen Jahren schon mal sporadisch mit einem Subaru Impreza WRC in der Deutschen Rallyemeisterschaft unterwegs war.
Neben der PKW- und LKW-Klasse sind bei der Dakar auch Motorräder zugelassen. Für alle Sparten gibt es zwar eine eigene Wertung, doch der Sieg ging in den letzten Jahren ausschließlich an die schnellen Geländewagen, die in der Wüste Spitzengeschwindigkeiten von über 220 km/h erreichen. Nicht ohne ist auch der MAN-Racetruck von Franz Echter und Peter Göbel. Über 650 PS und beinahe 2600 Nm Drehmoment machen den 8,2 Tonnen schweren LKW fast 190 km/h schnell. "Doch weil es bei den letzten Rallyes Unfälle gegeben hat, wurde der Topspeed für LKW auf 150 km/h beschränkt", erklärt Peter Göbel. Alle Neuigkeiten zur Dakar 2006 gibt es wie gewohnt bei Plusrallye, darüber hinaus wird es hier auch ein Tagebuch zur Wüstenrallye mit einer umfangreichen Gallery geben.
Karte Lissabon – Dakar 2006: