Kahle/Göbel übernehmen Führung bei der Histo Monte

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Der dritte Tag bei der AvD Histo Monte hatte es in sich. Vor allem für Matthias Kahle und Peter Göbel, die trotz ihrer Spitzenposition mit zahlreichen Problemen an ihrem historische Skoda zu kämpfen hatten.


Pünktlich um 8:01 Uhr sollten die Deutschen Rallyemeister als erstes Fahrzeug zur dritten Etappe von Aix-les-Bains nach St. Raphael aufbrechen, doch erst einmal streikte der Wagen. Empfindliche Minustemperaturen und verstellte Kontakte im Zündverteiler fand der Octavia TS von 1961 gar nicht gut. Erst nach ein paar Handgriffen vom AvD und den guten Telefon-Ratschlägen von Skoda-Mann Jens Herkommer ließ sich der Motor zum Weitermachen überreden. Rund 40 Minuten Zeitverlust waren erst am Ende der Mittagspause wieder aufgeholt.

Bis dahin gab es zumindest auf den Gleichmäßigkeitsprüfungen keine nennenswerte Probleme. Die WP 18 "Mont Revard" mit einem Schnitt von 45 km/h lief gut, ebenso die Sollzeit von 15:45 Minuten auf der übernächsten WP 20 "Chamrousse". Eine Absage gabe es dagegen für den Rallye Monte Carlo-Klassiker "Chartreuse", weil sich Anwohner durch die Rallye belästigt fühlten.

Noch Nervenaufreibender begann die zweite Etappe. Nach der vierten Tages-WP flog zuerst der Luftfilter des Vergasers von der Halterung, doch nach wenigen Handgriffen ging es zuügig weiter. Allerdings nicht weit, denn keine fünf Kilometer später begann die Ventildeckeldichtung zu schwächeln. Der Ölverlust hielt sich vorerst in Grenzen, doch als der Skoda schlimmer rauchte, als Ex-Bundeskanzler Schmidt, kam der Octavia um eine Notoperation nicht herum. Der Ventildeckel musste runter, Silikon musste rein und halten, was das Zeug eben hält. Die OP verlief in weniger als 30 Minuten erfolgreich und der Ölverlust wurde gestoppt. Doch damit nicht genug. Zuvor wurde der Deutsche Rallyemeister am Start der WP 22 auf einen Plattfuss aufmerksam gemacht. Der Reifenwechsel am Col du Banchet ging bei eisigem Wind und gefühlten minus 40 Grad entsprechend schnell über die Bühne und die WP wurde mit 20/100-Sekunden Abweichung von der Idealzeit abgeschlossen.

Sämtliche Probleme und Handicaps (vor der letzten WP brach die Handbremse, fast zeitgleich löste sich das Geberkabel der Benzinstandsanzeige und nach der letzten Sonderprüfung musste der Skoda mit einem zweiten Platten erneut halten) konnten der Stimmung im Skoda jedoch nicht verschlechtern. "Wir fahren einfach so lange, wie sich etwas dreht", scherzte Matthias Kahle und wechselte immer mal wieder zwischen Lenkrand und Schraubenschlüssel.

Wesentlich freundlicher als die Technik erwies sich wieder einmal die Strecke. Vom Thermalbad Aix-les-Bains ging es zunächst über Chambery und St. Pierre de Chartreuse nach Grenoble und von dort weiter über Vizille zur Halbzeit-Rast nach La Mure. Es folgten der Col de la Croix-Haute, Aspres-sur-Buech, bevor es in südlicher Richtung vorbei an Sisteron ging. Danach folgte ein kurzer Abschnitt auf der Route Napoléon nach Mézel und weiter in den Grand Canyon du Verdon. Nach der Abschluss-WP bei Trigance folgten die Teams der Route über Callas und Fréjus zum vorletzten Etappenziel am Mittelmeer.

Während die Skoda-Crew auf den Verbindungsetappen vom Technik-Pech verfolgt wurde, lief auf den Wertungsprüfungen alles reibungslos. Vor dem Schlussspurt können die Vorjahressieger damit sogar die Gesamtführung übernehmen. Der Abstand zum direkten Verfolgerduo Klaus-Peter Thaler und Jochen Berger beträgt schon mehr als fünf Sekunden. Deutlich spannender geht es auf den Plätzen zwei bis vier zu, diese Teams trennen gerade einmal 0,26 Sekunden.

Morgen stehen noch einmal 290 Kilometer auf dem Plan, dazu gehören die berühmt-berüchtigten Prüfungen über den Col de Bleine und den Col de Turini. Gegen Nachmittag wird dann das erste Auto im Hafen von Monaco erwartet, Rallyeleiterin Gaby Triefenbach wird dann die Zielflagge für all diejenigen schwenken, die die 1838 Kilometer lange Strecke von Hanau bis Monte Carlo bewältigt haben.

Gesamtergebnis TOP 5 nach 23 von 27 Wertungsprüfungen:

1.  Kahle / Göbel           Skoda Octavia TS                         

27,18 Strafsekunden

2.  Thaler / Berger            Opel Commodore 

+ 5,14 sek

3. Blankenhagen / Wirth                     Lancia Fulvia Coupé    

+ 5,17 sek

4. Huemer / Huemer VW 1302 S 

+ 5,40 sek

5. Gregori / Hanusch Opel Kadett C GT/E 

+ 13,89 sek

     
26. Raddatz / Dorn  Skoda Octavia Combi 

+ 5:30,99 min

     
46.  Sudeck / Sudeck  Skoda Octavia TS 

+ 24:10,38 min

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Foto: Peter Göbel