Wie schon bei der Barum-Rallye landeten Matthias Kahle und Peter Göbel bei ihrem zweiten IRC-Einsatz auf Platz 19 im Gesamtklassement. Eine defekte Einspritzung kostete 80 Strafsekunden am Service, ansonsten wäre ein Platz unter den Top 15 möglich gewesen.
"Der Abstand zur Spitze ist noch immer zu groß, doch wir wissen nicht so wirklich, an welcher Stelle wir ansetzen müssen", so Kahle und Göbel. Zum einen ist sich die Skoda Deutschland-Mannschaft sicher, dass die wenigen Testkilometer das größte Handicap sind. Darüber hinaus werden den Skoda-Werkswagen von Kopecky, Hänninnen, Loix, Mikkelsen und nun auch Gassner dank anderer Motorenteile mindestens 14 PS mehr zugeschrieben. "Und dann machen wir wohl auch noch nicht alles so, wie man es mit den komplizierten und empfindlichen Super 2000-Autos machen sollte."
Aber spätere Bremspunkte und eine saubere Linie sind auch nur mit viel Erfahrung möglich. Dass Teamkollege Mark Wallenwein besser mit seinem Auto zu Recht kommt, sehen die beiden Deutschen Rallyemeister ebenfalls. "Es war schon immer so, dass einige Fahrer mit einer Einstellung gut klar kommen und andere weniger. "Das Auto von Auriol war im Gegensatz zum Sainz-Toyota für mich damals fast unfahrbar, doch die Zeiten der beiden Top-Piloten waren nahezu identisch", so ein nachdenklicher Kahle, der damals als Toyota-Testfahrer im Einsatz war.
Wenn es keine technischen Probleme am Kahle-Fabia gegeben hätte, wäre schon jetzt ein Platz unter den Top 15 drin gewesen. Die Zeitabstände zur Spitze waren im Vergleich zur Barum-Rallye schon geringer, statt 2,11 Sekunden pro Kilometer waren es jetzt nur noch 1,88 sek/km auf den Sieger Kopecky. Erstaunlich ist: auf den schnellen WP sind die Abstände deutlich kleiner als auf den Prüfungen mit vielen Abzweigen.
Wie schnell und haarig die Wertungsprüfungen der neu in den Kalender aufgenommenen Mecsek-Rallye im ungarischen Pécs waren, zeigt die Ausfall-Statistik. Bereits auf der ersten WP strandet Giandomenico Basso mit seinem Proton. Und auch Teamkollege PG Andersson muss mit Technikproblemen aufgeben. Den schwersten Unfall erlebt Frigyes Turán mit seinem Ford Fiesta S2000, nachdem er einen der zahlreichen Baumstämme am Rand der Piste trifft. Sein Wagen überschlägt sich bei hohem Tempo in die Bäume, doch Fahrer und Beifahrer bleiben unverletzt. Dramatisch ist auch der Ausfall des Führenden Andreas Mikkelsen. Der Skoda-Pilot hat den Sieg schon so gut wie in der Tasche, doch auf der vorletzten WP versagen die Nerven. Einschlag in einen Baum, Rad krumm, das Aus für den Norweger. Guy Wilks kann die Rallye ebenso wenig beenden wie Norbert Herczig in einem weiteren Skoda. Den letzten Ausfall muss gar der Deutsche Felix Herbold hinnehmen. Auf Grund einer defekten Lichtmaschine streikt auch die Benzinzufuhr, wenige Kilometer vor dem Ziel der letzten WP rollt sein Ford Fiesta S2000 einfach aus.
Der Sieg bei der Mecsek-Rallye gehört wie schon bei der Barum-Rallye zwei Wochen zuvor dem tschechischen Skoda-Werkspiloten Jan Kopecky. Nach einer dramatischen Aufholjagd kann er Verfolger Thierry Neuville knapp hinter sich halten. Gerade einmal 0,8 Sekunden Abstand trennen den Sieger und Platz 2, das bisher knappeste Finale in der Geschichte der Intercontinental Rallye Challenge.
Kopecky übernimmt nach dem Sieg auch die Führung in der Meisterschaft, dicht gefolgt von Teamkollege Freddy Liox und dem Finnen Juho Hänninen, den Skoda für die bevorstehende Rallye San Remo kurzfristig aus der Startliste genommen hat. Wenn alles gut geht, könnte Kopecky mit einem weiteren Sieg seinem ersten großen Titel ganz nahe kommen. Ein Vorhaben, dass sich übrigens auch Freddy Loix auf die Fahnen geschrieben hat. Die Rallye San Remo startet am kommenden Wochenende.
Gesamtwertung Mecsek-Rallye in Pécs (Ungarn) nach 13 WP über 237,84 km:
1. | Jan Kopecký / Petr Starý | Skoda Fabia S2000 |
2:00:06,7 h |
2. | Thierry Neuville / Nicolas Gilsoul | Peugeot 207 S2000 |
+ 0:00,8 min |
3. | Freddy Liox / Fréderic Miclotte | Skoda Fabia S2000 |
+ 1:00,0 min |
4. | Bryan Bouffier / Xavier Panseri | Peugeot 207 S2000 |
+ 1:35,6 min |
5. | Hermann Gassner jun. / Timo Gottschalk | Skoda Fabia S2000 |
+ 2:32,5 min |
6. | Asi Aschenbrenner / Zsuzsa Pikó | Mitsubishi Lancer Evo X |
+ 2:38,2 min |
7. | Toni Gardemeister / Tapio Suominen | Skoda Fabia S2000 |
+ 3:05,6 min |
8. | Robert Bútor / Igor Bacigal | Peugeot 207 S2000 |
+ 3:16,8 min |
9. | Bruno Magalhaes / Paolo Grava | Peugeot 207 S2000 |
+ 3:51,7 min |
10. | Beppo Harrach / Andreas Schindlbacher | Mitsubishi Lancer R4 |
+ 4:14,0 min |
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14. | Mark Wallenwein / Stefan Kopczyk | Skoda Fabia S2000 |
+ 5:34,3 min |
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19. | Matthias Kahle / Peter Göbel | Skoda Fabia S2000 |
+ 8:47,9 min |
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