Mit einem hervorragenden Platz zwei endete die Eifel-Rallye für Matthias Kahle und Co Peter Göbel. Beim sechsten DRM-Lauf rund um Daun machten sie Markenkollege Alex Bengué im Werks-Skoda Fabia WRC den Sieg mehr als schwer.
"Mit diesem knappen Ergebnis haben wir ganz und gar nicht gerechnet", meint auch Matthias Kahle im Ziel der Eifel-Rallye.
In der Tat ist das für Skoda-Deutschland startende Team dem Werkswagen von Alex Bengué schon auf dem Papier unterlegen. Der Franzose geht im Gegensatz zu Kahle/Göbel (Fabia WRC 2004) mit der letzten Evo-Stufe des Fabia an den Start. Das bedeutet: neue und bessere Differenzial-Elektronik, verbesserte Aerodynamik und WM-Reifen mit deutlichen Traktionsvorteilen.
Trotzdem: Nach den ersten drei Wertungsprüfungen am Freitag Nachmittag liegt Alex Bengué mit seiner hübschen Beifahrerin Caroline Ecsudero nur 11,2 Sekunden in Führung. Matthias Kahle fordert seinen perfekt vorbereiteten Fabia in diesem Jahr zum ersten Mal richtig, prompt steigen die Zeitabstände zu seinen sonstigen Verfolgern schneller als sonst. Nach nur fünf WP’s liegt der Däne Kristian Poulsen im starken Toyota Corolla schon über eine Minute hinter dem fünffachen Deutschen Meister. Kahle hat zudem mit einem kleinen Test in Bitburg ein vielversprechendes Setup für sein Auto gefunden.
Nach dem ersten Rallyetag und acht gefahrenen Prüfungen beträgt der Rückstand auf dem Skoda-Werksfahrer Bengué gerade einmal 26,1 Sekunden. Bei einer Gesamtdistanz von 53,68 WP-Kilometern sind das weniger als eine halbe Sekunde pro Kilometer. Die Truppe um Teamchef Nikolaus Reichert hat allen Grund zum Schmunzeln.
Auch am zweiten Tag geben sich Matthias Kahle und Copilot Peter Göbel nicht geschlagen. Auf WP 7 Rödelkau (6,52 km) liegt die Fahrzeit sogar 10 Sekunden unter der Bestmarke von Freddy Loix, die er ein Jahr zuvor mit seinem Peugeot 206 aufgestellt hatte. Der Zwischenstand nach WP11: Bengué in Front, 17,4 Sekunden dahinter Kahle, 1:29,3 min zurück Poulsen vor Markus Fahrner im Opel Corsa Super 1600, der Platz vier nach dem Ausfall von Markenkollege Horst Rotter geerbt hat.
Auf dem Rundkurs Lehwald dann die erste Bestzeit für Kahle/Göbel. Wie schon im Vorjahr ist das Team auf dieser WP auch nicht von Alex Bengué zu schlagen, ganze 8,9 Sekunden konnte Skoda Deutschland auf 15 Kilometern gutmachen, der Rückstand schmilzt auf 29,5 Sekunden. Dann die Schrecksekunde auf WP 14. Rund vier Kilometer vor dem Ziel dreht sich Bengué bei Tempo 150 in einer R5 macht zu wird R3. Sein Fabia schlägt wie durch ein Wunder nirgends an, der Zeitverlust hält sich mit 12,1 Sekunden in Grenzen. Und auch beim zweiten Lehwald-Durchgang ist Kahle erneut Schnellster. Auf den Schotterpassagen ist der gebürtige Görlitzer in seinem Element, erneut ist Bengué 5,7 Sekunden langsamer, ihn und Kahle trennen plötzlich nur noch 13,5 Sekunden.
Dennoch: Nach 17 WP ist Feierabend, trotz Aufholjagd gewinnt der Franzose für Skoda Motorsport die Eifel-Rallye mit mageren 23,1 Sekunden Vorsprung. Für ihn eine gute Vorstellung und Vorbereitung für die Deutschland-Rallye Ende August. Denn beim WM-Lauf rund um Trier startet Bengué neben Armin Schwarz und Jan Kopecky für das Skoda-Werksteam. Matthias Kahle und Peter Göbel werden die Rallye dagegen nur als Zuschauer verfolgen. Leider…
Ergebnis Eifel-Rallye 2005 nach 17 WP:
1. | Bengué/Escudero | Skoda Fabia WRC05 | |
2. | Kahle/Göbel | Skoda Fabia WRC | + 0:23,1 min |
3. | Poulsen/Kristiansen | Toyota Corolla WRC | + 4:09,2 min |
4. | Wallenwein/Zeitlhofer | Mitsubishi Lancer | + 6:13,9 min |
5. | Fahrner/Wenzel | Opel Corsa Super 1600 | + 6:22,6 min |
6. | Gaßner/Schrankl | Mitsubishi Lancer | + 7:04,6 min |
Meisterschaftsstand nach 6 von 8 DRM-Läufen:
1. | Gaßner/Schrankl | Mitsubishi Lancer | 256 Punkte |
2. | Kahle/Göbel | Skoda Fabia WRC | 245 Punkte |
3. | Zehetmaier/Breuer | Honda Civic Type R | 186 Punkte |
4. | Corazza | Mitsubishi Lancer | 175 Punkte |
5. | Stölzel | Skoda Octavia WRC | 144 Punkte |
6. | Fahrner/Wenzel | Opel Corsa Super 1600 | 143 Punkte |