Trotz Problemen vierter Sieg f

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Weder die gut aufgelegte Konkurrenz noch einige technische Probleme am Skoda Octavia WRC hinderten Matthias Kahle und Peter Göbel am vierten Meisterschaftssieg in Folge bei der Sachsenring-Rallye in Zwickau.

Viele Probleme am Skoda Octavia WRC sowie in der Rallye-Leitung sorgten bei der Sachsenring-Rallye für Spannung. Hier die Ereignisse in Kurzform.

Drohender Regen macht die erste Reifenwahl zum Pokerspiel. Wir starten mit Slicks, Lokalmatador Stölzel auf Intermed. Die ersten beiden Wertungsprüfungen bleiben trocken, dann kommt der Regen – und wie. Zudem müssen die Teams am Start warten, der obligatorisch benötigte Feuerwehrwagen mit einer Rettungsschere fehlt. Aus Sicherheitsgründen werden nach über 30 Minuten Verzögerung WP 3 und 4 neutralisiert. Stölzel ärgert sich, doch auch wir hatten zur Sicherheit zwei Intermed dabei, die wir vor WP 3 vorne montiert hatten.

Der Zeitplan gerät aus den Fugen, 20 Minuten Regrouping reichen nicht aus, um Anschluss zu finden. Der Regen bleibt, auf WP 6, 7 und 8 fahren wir dennoch Bestzeiten, dann meldet sich der sechste Gang erstmals leise zu Wort. Die Geräusche werden lauter. Dennoch beenden wir den ersten Tag in Führung liegend, der Abstand ist mit rund 40 Sekunden auf Ruben Zeltner ok.

Der zweite Tag beginnt erneut mit Verzögerungen. Auf der ersten und längsten WP will ein Traktorfahrer über die Strecke, zehn Minuten vergehen bis zum Start. Nach weiteren fünf Kilometern auf der Strecke meldet sich der sechste Gang wieder. Und diesmal meint er es ernst, zur Sicherheit verzichten wir ab sofort auf ihn. Doch das soll nicht alles sein. Zwei Wertungsprüfungen später trennt die Kupplung nicht mehr, entsprechend chaotisch gestaltet sich die Fahrt durch Zwickau zum Service. Der Motor benötigt darüber hinaus ungewöhnlich viel Öl und auf den letzten Metern verliert der rechte Vorderreifen Luft. Dennoch: zwei weitere Bestzeiten und ein aggressiver, aber gut gelaunter Matthias Kahle: "Wenn man Gas geben muss, macht es viel mehr Spaß".

Die nächste Bestzeit gelingt den Mechanikern. 18 Minuten benötigen sie für den Getriebewechsel inklusive Kupplungstausch. Hut ab und danke an dieser Stelle dafür. In der Tageswertung liegt Maik Stölzel plötzlich in Führung, der Sachse macht keine Fehler, fährt eine tolle Rallye und liegt rund neun Sekunden in Front.

Skoda-Pilot Matthias Kahle attackiert, 0,3 Bar mehr Turbo-Ladedruck helfen dabei spürbar. Stölzel kann sich nicht wehren, dann werfen uns zehn Strafsekunden an einer zu spät erreichten Zeitkontrolle zurück. Der Veranstalter reagiert nicht auf den Hinweis, dass diese Etappe nur mit massiver Überschreitung aller Verkehrsregeln zu schaffen gewesen wäre. Sven Haaf verliert an gleicher Stelle sogar vier Minuten, doch auch seine Worte werden nicht gehört.

Dennoch. Die weiteren Bestzeiten zeigen das Potenzial von Matthias Kahle und seinem Team auf, mit elf Sekunden gewinnt er schließlich auch Tag 2. In der Endabrechnung liegt die Skoda-Werksmannschaft mit über einer Minute vor Ruben Zeltner und Ehefrau Petra im Mitsubishi Lancer, gefolgt von Maik Stölzel und Thomas Windisch im zweiten Octavia WRC. Sven Haaf gewinnt die Super 1600-Wertung und landet auf Gesamtrang fünf.

Endergebnis nach 17 WP:

1. Kahle/Göbel Skoda Octavia WRC
2. Zeltner/Zeltner Mitsubishi Lancer Evo6 + 1:23,5 min
3. Stölzel/Windisch Skoda Octavia WRC + 1:49,7 min
4. Gassner/Schrankl Mitsubishi Lancer Evo7 + 4:11,0 min
5. Haaf/Wenzel Citroen Saxo S1600 + 4:19,3 min
6. Steudten/Fuchs Mitsubishi Lancer Evo6 + 5:40,9 min

Meisterschaftsstand nach vier von acht DRM-Läufen:

1. Kahle/Göbel Skoda Octavia WRC 200 Punkte
2. Gassner/Schrankl Mitsubishi Lancer Evo7 162 Punkte
3. Stölzel/Windisch Skoda Octavia WRC 130 Punkte
4. Haaf/Wenzel Citroen Saxo S1600 121 Punkte
5. Holz/Limbach VW Golf Kit-Car 102 Punkte
6. Steinacker VW Golf Diesel 100 Punkte